Warum Willenskraft der beste Erfolgsgarant ist

Vielleicht haben Sie bereits einmal vom sogenannten „Marshmallow-Experiment“ von Walter Mischel aus den 60er Jahren gehört. Falls nicht, gebe ich Ihnen hier eine kurze Zusammenfassung:

In dem Experiment wurden vierjährigen Kindern Marshmallows angeboten. Diese hatten die Wahl zwischen einem Marshmallow, das sie sofort essen durften oder aber zwei Marshmallows, wobei sie das zweite erst nach 15 Minuten bekommen und nur unter der Voraussetzung, dass das erste in der Zwischenzeit nicht bereits gegessen wurde.

Ziel dieses Experiments war es herauszufinden, wie gut den Kindern der sogenannte „Belohnungsaufschub“ gelingt, also zugunsten einer späteren, größeren Belohnung auf die sofortige Belohnung zu verzichten. Es wurde also getestet, wie diszipliniert und willensstark die Kinder waren.

Wie sich in darauffolgenden Langzeitstudien (Befragungen der Teilnehmer:innen nach 10 sowie nach 40 Jahren) zeigte, gab es einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Fähigkeit zum Belohnungsaufschub und späterem Erfolg. Die Kinder, die durchhielten und nicht das Marshmallow vor sich gegessen haben, hatten im Schnitt neben erfolgreicheren Schulabschlüssen und Berufen vor allem auch höhere Werte in Bezug auf Selbstwertgefühl, Kritikfähigkeit und Frustrationstoleranz. Sie hatten im Verlauf Ihres Lebens stabilere Beziehungen und ein geringeres Risiko in Drogenabhängigkeiten zu gelangen.

Natürlich sind auch, wie spätere Experimente und Studien zeigten, andere Faktoren für die o.g. Punkte relevant, wie beispielsweise das Lernumfeld oder soziale Beziehungen. Nichtsdestotrotz, zeigt das „Marshmallow-Experiment“ deutlich, wie sehr (späterer) Erfolg von Disziplin und Willensstärke abhängt. Vor allem bei Langzeitstudien wird seither immer wieder festgestellt, dass sich diszipliniertes und fokussiertes Handeln sowie eine gesteigerte Impulskontrolle äußerst positiv auf das Erreichen von Zielen auswirkt.

Wichtig: Das bedeutet nicht, dass man Emotionen und Gefühle unterdrücken soll (das wird sich dann eher negativ auf die psychische Gesundheit auswirken), sondern, dass man nicht jedem Impuls den Raum und die Relevanz einräumt, den dieser in der aktuellen Situation einfordert.

Die gute Nachricht dabei lautet: Willenskraft kann man wie einen Muskel trainieren und stärken. Wenn es beim ersten Mal nicht funktioniert, probieren Sie es einfach noch einmal und noch einmal und noch einmal, bis Sie Ihr anvisiertes Ziel erreichen.

Einen Satz, den ich immer im Kopf habe, lautet: „Erfolgreich wird man nicht durch Machen, sondern durch Durchhalten.“

Sie werden sehen, es lohnt sich.