Was zeichnet für viele Menschen eine gute Führungskraft aus? Sie sollte unter anderem kompetent in ihrem Aufgabengebiet sein, verlässlich, fair, authentisch und sie sollte es vor allem auch schaffen, die Mitarbeitenden zu motivieren.
Jetzt müssen Sie stark sein, denn die aktuellen Erkenntnisse aus der Wissenschaft und Forschung haben ergeben:
Man kann andere Menschen nicht (nachhaltig) motivieren.
Sind jetzt alle Motivationstrainer direkt arbeitslos? Sollen Eltern jetzt aufhören ihre Kinder zum Lernen zu motivieren oder Führungskräfte sich nicht mehr um ihre Mitarbeitenden kümmern?
Nein, natürlich nicht, aber wirkliche Motivation, also die Bereitschaft aus einem bestimmten Motiv heraus zu handeln, kann nur aus der Person selbst kommen. Das nennt sich dann „intrinsische Motivation“, also ein Antrieb, der von innen herauskommt. Es muss die Sinnhaftigkeit der Aufgabe erkannt werden, das „Warum“. Wie auch immer das aussehen mag.
Ein starker Trend in diese Richtung sind seit einigen Jahren die so genannten „Purpose-Driven-Organizations“, deren Geschäftsmodelle an sich oftmals schon sinngetrieben sind und so die Mitarbeitenden bei ihrer persönlichen Motivation abholt. In dieser Art von Organisatin scheint es leichter zu sein, die Belegschaft zum Handeln zu bringen, aber auch hier kommt der entscheidende Impuls aus den Mitarbeitenden selbst. Die Organisation bildet nur den einladenden Rahmen, den es braucht, damit die Mitarbeiter:innen in die Umsetzung kommen.
Führungskräfte (auch und vor allem in „klassischen“ Unternehmen) müssen demnach zunächst herausfinden, was die wahre Motivation des Mitarbeitenden, des Teams ist und den Rahmen bauen, der es erlaubt, diese Motivation bestmöglich anzusprechen.
Hier können auch die seit langem bekannten Belohnungssysteme wie Prämien oder Incentives funktionieren, wenn diese so abgestimmt sind, dass diese auch die Motivation des Mitarbeitenden trifft. Einem Workaholic zwei zusätzliche Urlaubstage als „Belohnung“ anzubieten, sollte die Motivation nicht sonderlich steigern.
Was Führungskräfte beachten sollten:
• Motivation kann (nachhaltig) man nicht von außen erzeugen, sondern muss von den Mitarbeitenden selbst kommen.
• Sie können als Führungskraft aber als Inspiration wirken. Wenn Sie selbst für etwas „brennen“, können sie auch den „Funken“ in ihren Mitarbeiter:innen entzünden.
• Gehen Sie als Führungskraft in den Dialog mit ihren Mitarbeiter:innen und lernen Sie deren Motivationen kennen. Das Interesse an den Mitarbeiter:innen, das „Gesehen werden“ hilft zeitgleich die Performance innerhalb Ihres Teams zu verbessern.
• Schaffen Sie ein Umfeld, in dem sich Ihr Team wohlfühlt und in dem die eigene Motivation der Zielerreichung unterstützt und gefördert wird.
Oder wie es Aristoteles einst sagte: „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen“.